SANITÖTER von Hannes Niederhausen [Rezension]

“SANITÖTER” von Hannes Niederhausen erinnerte mich an einen Begriff, den ich in meinen Kindheitstagen öfter verwendet habe, ohne großartig darüber nachzudenken. Insofern war ich neugierig, zu erfahren, was er sich hierzu hat einfallen lassen. Herzlichen Dank an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar!

    • Taschenbuch: 420 Seiten
    • Verlag: Selfpublisher
    • ISBN: 978-3752962253
    • 13,99 EUR als Taschenbuch
    • 0,99 EUR als ebook (Stand: 28.06.2020)

 

 

 

 

 

 

Kurzbeschreibung: 

»Aber aufgeben, weil es einfacher ist, das ist falsch.«

Deutschland, 2035. Die durch den Klimawandel verursachten geringen Ernten zwingen die rechte Regierung, die Bevölkerungszahl zu verringern. Ihre Lösung ist das dreizehnte Sozialgesetzbuch, das medizinische Behandlungen untersagt.

Susanne Bergmann ist überzeugte Euthanasistin. Ihre Aufgabe ist es Kranke von ihrem Leid zu erlösen, wenn sie es denn wollen. Als Tochter des Schöpfers des SGB XIII wird sie widerwillig von der Reporterin Kira Sommer begleitet.

Die Krankenpflegerin Maria Kaya findet ein Baby in der Notaufnahme und infiziert sich mit dem für ihr Kind tödlichen Körner-Virus. Ihre Behandlung wird von ihrem Vorgesetzten verweigert, deshalb muss sie mit Susanne Bergmann über die »Erlösung« des Babys zu sprechen. Sie wird vor eine schwierige Entscheidung gestellt.

Angestachelt durch Kira Sommer, beginnt Susanne Nachforschungen über den Ursprung von Marias Infektion. Dabei stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten. Um das Baby zu retten, muss sie alles hinterfragen, woran sie glaubt.

Tauchen Sie ein, in eine erschreckende Zukunftsvision, auf deren Weg wir uns schon befinden!

Mein Eindruck:

Der ausführlichen Kurzbeschreibung von “SANITÖTER” ist aus meiner Sicht nicht viel hinzuzufügen. Das Bild, das Hannes Niederhausen hier von der Zukunft Deutschlands zeichnet, erscheint düster und ist doch so nah an der Realität, dass es den Leser schaudern mag.

Der Klimawandel ist nicht von der Hand zu weisen, die daraus resultierenden Aufstände und die weiteren beschriebenen Folgen mögen uns erspart bleiben. Doch das Erstarken der Rechten und Verschwörungstheoretiker , die zunehmende Verrohung der Sitten, lassen Einen mitunter zweifeln.

Susanne Bergmann als Tochter des Bundeskanzlers ist nicht nur Euthanasistin, sondern auch das Aushängeschild der regierenden Partei “Die Nationalen”. Während sie ihren Beruf mit Hingabe und voller Überzeugung ausfüllt, entspricht sie in allen anderen Bereichen in keiner Weise den Idealen der Partei.

Dieses wird ihr erst im Verlaufe der Story immer bewusster, auch durch die Beziehung zu Kira Sommer, der sie zunächst absolut ablehnend gegenüber steht.

Gerade Susannes Entwicklung ist nachvollziehbar umrissen und spannend zu beobachten. Auch die anderen Figuren sind detailliert dargestellt, so dass die Geschichte den Leser mitnimmt.Ist das Erzähltempo zu Beginn noch recht moderat, nimmt es recht bald Fahrt auf, und reißt den Leser mit, um begierig das Ende erfahren zu wollen.

Die Vorgeschichte, die zur Situation im Jahre 2035 geführt hat, hätte für mein Empfinden gerne noch etwas ausführlicher sein können. Aber das ist letztendlich Jammern auf hohem Niveau.

Wer wissen möchte, wie Deutschland in knapp 15 Jahren nicht sein soll, erhält mit “SANITÖTER” eine sowohl spannende als auch  beängstigende Vorschau.

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